Chronik
Aus der Begleitung zur Ausstellung der Königsketten von Reinhold Holstiege im Jahr 2007:
Die Männer – Bruderschaft zum hl. Dionysius bildete sich vor sehr langer Zeit, als in ganz Europa noch die Pest wütete, zu dem Zwecke, die an dieser Krankheit verstorbenen Menschen zu beerdigen. Darum wird sie auch „Pestbruderschaft“ genannt und ist noch sehr viel älter als das hier nachgewiesene Alter von 300 Jahren. Dieses ist nur bezogen auf die in dieser Ausstellung vorhandenen Schilder der Schützenketten. Damit die auf kirchlicher Basis tätige Gruppe für die Zukunft einen Zusammenhalt erfahren sollte, wurde später als Ausgleich ein jährliches Volksfest um die Zeit Petri und Pauli veranstaltet (Vogelschießen, Gelage und Tanzen).
Die Mitglieder sorgten dafür, dass zugleich in der Pfarrkirche ein Hochamt mit Orgelbegleitung für die verstorbenen Mitbrüder gefeiert wurde. Während der heiligen Messe wurde seitdem von den anwesenden Bruderschafts-Mitgliedern für die Armen und die Kranken geopfert. Alljährlich wurde und wird auch seitdem (mit Ausnahmen von besonders schwierigen Zeiten) ein Schützenfest mit „Königsschießen“ bis heute gefeiert. Der König sollte ein silbernes Schild stiften, auf dem die Jahreszahl und der Name stehen soll. Den Einwohnern von Havixbeck war es in der Anfangszeit oft gar nicht möglich, ein silbernes Königsschild anfertigen zu lassen, weil sie dafür kein Geld hatten.